West-Nil-Virus (WNV)

Die wichtigsten Informationen zu Vorkommen, Symptome, Schutz

Dr. med. vet. Teresa Beyer: Alles zum Thema West-Nil-Virus

Das aus verschiedenen südlichen Gebieten wie Afrika, Israel, Mittlerer Osten, Indien und Mittelamerika stammende Virus wir von blutsaugenden Insekten (Gelsen-Stechmücken) übertragen. Zielwirt sind Vögel, das Pferd und der Mensch sind sogenannte Fehlwirte, können erkranken, aber kein Träger oder Ausscheider sein. Eine Ansteckung unter Fehlwirten ist ausgeschlossen.

Hintergrunddaten des West-Nil-Virus

Seit den 1960 Jahren wurden vereinzelt West-Nil-Infektionen verzeichnet. Im Jahr 2018 wurde erstmalig ein am West-Nil-Virus erkrankter Vogel gefunden (Halle a. d. Saale), sowie über 2 erkrankte Pferde berichtet. Bis Ende 2021 sind mehrere Fälle von erkrankten Wild- und Zootieren sowie Pferden bekannt geworden. Laut Studien des Friedrich-Löffler-Institutes (FLI) kann das WNV in unseren heimischen Stechmücken überwintern. Es scheint zu einer Etablierung des Virus (veränderte klimatische Bedingungen) in den betroffenen Gebieten zu kommen (derzeit Sachsen, Sachsen-Anhalt, Berlin, Brandenburg).

Vorkommen in Österreich

Virus-Nachweise in Österreich gibt es seit 2008 vereinzelt bei Greifvögeln und Menschen. 2016 wurde der Erreger auch beim Pferd nachgewiesen. Im Oktober 2020 wurde der erste bestätigte Fall eines an WNV erkranktem Pferd im Wiener Raum bekannt.
Derzeit gilt Österreich nicht als Risikogebiet, die Wahrscheinlichkeit sich mit WNV zu infizieren wird von der AGES als gering eingeschätzt.

Maßnahmen als Infektionsprophylaxe des West-Nil-Virus

Es handelt sich um eine Erkrankung, die v.a. in den Sommermonaten auftritt. Es werden folgende Maßnahmen als Infektionsprophylaxe empfohlen:

Mückenprophylaxe (Repellent, Fliegendecke und Haube, kein Weidegang in der Dämmerung und Nacht, da hohe Mückenaktivität)
Impfung (ideal: Schutz vor Sommermonaten aufbauen, dann jährlich auffrischen)
Die Erkrankung gilt als anzeigepflichtig.